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2015-01-01

Editorial

Autores/as

  • Babel Reinhard Universidad Nacional de Colombia- Sede Bogotá
Editorial

Editorial

In den verschiedenen Vorworten der Zeitschrift Matices en Lenguas Extranjeras ist es zur guten Tradition geworden, die sprachliche, fachliche und methodische Vielfalt der jeweiligen Artikel hervorzuheben, indem die einzelnen Provenienzen der Artikel nach Sprache und Herkunftsland enummeriert werden. So will sich der Verfaser dieses Vorwortes ebenfalls an dieser bewährten Strategie versuchen, die dem Leser einen ersten Überblick über die zu lesenden Artikel der neunten Ausgabe dieser Zeitschrift ermöglicht.

Den Leser erwartet in der Tat eine erstaunliche Vielfalt wissenschaftlicher Beiträge. Ingesamt sind die sechs Artikel in vier Sprachen und zwei Buchstabensystemen (lateinisch und kyrillisch) geschrieben, die von Autoren aus vier Kontinenten und - mindestens - sieben Ländern verfasst wurden. Doch die scheinbar so eindeutig in Zahlen fassbare Klassifizierung der Artikel kommt bei näherer Betrachtung gehörig ins Wanken und lässt die Frage aufkommen, ob es nicht mittlerweile obsolet ist, eine propagierte Vielfalt der Kulturen und Sprachen, mit deren untereinander klar definierbaren Abgrenzbarkeit zu belegen? Mit anderen Worten lässt sich fragen, ob die numerische, d.h. quantifizierbare Vielfalt eher den Konzepten einer Interkulturalität entspricht, die von einem Nebeneinander sprachlicher, geografischer oder nationaler Einheiten ausgeht, deren feststehende Grenzen einen für alle Seiten bereichernden Austausch von einer Kultur zur nächsten anstreben. Oder ist es nicht vielmehr so, dass sich diese Grenzen heute weniger denn je klar bestimmen lassen, dass diese immer öfter überschritten werden, so dass nun vielmehr von einer Transkulturalität1 gesprochen werden müsste, bei der die sprachlichen, geografischen und nationalen Einheiten immer weniger einfach zu definieren, also voneinander abzugrenzen sind?

Machen wir die Probe aufs Exempel.

Es heißt, die sechs Artikel seien in vier verschiedenen Sprachen von Autoren aus sieben verschiedenen Ländern geschrieben. Das stimmt natürlich allein deshalb schon nicht, da - wie es für wissenschaftliche Texte üblich ist - nicht nur das Abstract mindestens in einer weiteren Sprache verfasst ist, sondern in allen Artikeln auch fremdsprachige Zitate und Worte zu finden sind. Dennoch kann man natürlich sagen, dass jeder Artikel aus einer Hauptsprache besteht, derer sich vier identifizieren lassen: Spanisch, Deutsch, Französisch und - höchstwahrscheinlich - Russisch.

Beim ersten Artikel dieser Ausgabe Wie nutzen Lernende des Deutschen das Internet zur Bearbeitung von Lernaufgaben? von Carlos Andrés Vargas Pineda handelt es sich um einen kolumbianischen Autor, der seinen Beitrag auf Deutsch verfasst hat. Darin beschreibt er eine zunehmende Tendez des Fremdsprachenerwerbs, der sich nicht an einen geographischen Ort gebunden sieht, sondern sich aus den weltweit verfügbaren Lernquellen des Internets speist. Vargas nähert sich diesem Phänomen über die Methode des „Lauten Denkens“ an, die den Lernenden bei der Benutzung verschiedener und evtl. verschiedensprachiger Internetquellen beobachtet, indem es seine laut ausgesprochenen Gedanken registriert. Es wird nicht nur aufgezeigt, welche methodischen Schwierigkeiten damit verbunden sind, sondern es wird auch ein Desiderat nach weiteren Forschungen in diese Richtung spürbar. Insbesondere wäre es interessant, herauszufinden, in welchem Moment das „Laute Denken“ die Grenze von der Muttersprache des Lernenden zur Fremdsprache überschreitet.

Sébastien Lefévre und Véronique Okome-beka beschäftigen sich in ihrem Beitrag Invisibilidad, visibilidad y “mal-visibilidad”de las poblaciones afro en los libros de enseñanza de Español como Lengua Extranjera (ELE). Una mirada cruzada entre Francia y Gabón ganz explizit mit sozio-kulturellen und verlagspolitischen Phänomenen der Nicht- bzw. Negativ-Repräsentation der Afro-Bevölkerung in Lehrbüchern für Spanisch als Fremdsprache, die eindringlich belegen, dass kulturelle Entitäten ein politisch belastetes, weil koloniales Konstrukt sind, die auch vor Lehrwerken der Sprach- und Kulturvermittlung nicht halt machen, die - so möchte man meinen - eigentlich zur Überwindung jener Konstrukte beitragen sollten. Bemerkenswert ist, dass es sich bei dieser wissenschaftlichen Untersuchung im besten Sinne um ein transkulturelles Projekt handelt, das mit Afrika, Europa und Lateinamerika nicht nur zwischen drei Kontinenten aufgespannt ist, sondern auch darauf aufmerksam macht, dass Lehrwerke für Lerner unterschiedlicher kultureller Hintergründe entworfen und somit per definitionem eigentlich transkulturell fungieren müssten.

Nichts anderes als eine Neuinterpretation der französischen Geschichte des 19. und 20.Jahrhunderts erwarten sich Dr. Olivier Bailblé und Dr. Eric Bailblé von den neuen Möglichkeiten der sogenannten Culturomique, der computerbasierten und quantitativen Analyse kultureller Zeugnisse, in diesem Fall vor allem digitaliserte Texte. In Ihrem Artikel Les nouvelles technologies face à l’historiographie positiviste de l’histoire de France: étude sur le 19ème siècle en français:  enjeux et perspectives zeigen sie, wie sie mit dieser Methode fünf Millionen französischsprachige Bücher des besagten Zeitraums mit Hilfe des so genannten N-Gram-Viewers auf lexikale Einheiten hin untersucht haben. Es wird so belegt, dass nicht alle historisch tradierten Wahrheiten einer Kultur oder Nation den ihnen zu Grunde liegenden historischen Artefakten entsprechen, sondern vielmehr auf politischer und historiographischer Selektion bestehen.

Der Verfasser dieses Vorworts ist dem kyrillischen Alphabet und der slawischen Sprache nur so weit mächtig, dass er entziffern kann, dass es sich bei Андреянна Алексеевна Иванченко um eine Verfasserin der ukrainischen Universität Charkiv handelt. Ob der vierte Artikel dieser Edition nun aber wirklich auf Russisch oder nicht doch auf Ukrainisch geschrieben ist, lässt sich nur von Personen feststellen, die einer dieser Sprachen mächtig sind. Diese Leser erwartet in dem Artikel Креативность и духовность как неразрывный тандем в процессе усвоения итальянского языка die Erörterung der Bedeutung von Kreativität, Spiritualität und psychologischer Verfassung beim Erlernen und Lehren einer Fremdsprache. Auch wenn es Mittel und Wege gäbe, die wirkliche Sprache dieses Artikels festzustellen, erscheint gerade die Unbestimmtheit am Beispiel der Ukraine - mit all seinen geopolitischen und multilingualen Implikationen - besonders deutlich zu zeigen, wie wenig verlässlich linguistische, geographische oder „nationale“ Grenzziehungen heute geworden sind.

Dass die einfache Zuschreibung von sprachlichen und kulturellen Einheiten nicht immer ohne Weiteres vorgenommen werden kann, zeigt auch der Artikel Educación bilingüe en Argentina - Programas y docentes von Cristina Banfi, Silvia Rettaroli und Laureana Moreno. In der Beschreibung der unterschiedlichen Programme zur Förderung der Zweisprachigkeit in Argentinien zeigt sich nämlich sehr schnell, dass damit nicht nur die durch die Migration historisch bedingte „europäische-koloniale“ Sprachenvielfalt gemeint ist, aus der dann die argentinische Variante des muttersprachlichen Spanischen entstanden ist, die nun mit dem Erlernen der „alten“ europäischen Fremdsprachen zu bilingualen Kenntnissen ausgebaut werden sollen. Als zweisprachig werden nämlich bemerkenswerter Weise auch solche Programme bezeichnet, die die indigenen Sprachen ethnischer Minderheiten sowie die Zeichensprache der Taubstummen als erste Muttersprache begreifen, so dass dann das argentinische Spanisch die Zweitsprache wäre.

Der letzte Beitrag dieser Ausgabe beschäftigt sich ebenfalls mit der Problematik der Mehrsprachigkeit und dem Erwerb einer Fremdsprache unter der Berücksichtigung einer hybriden kulturellen und sprachlichen Gesellschaft. Carine Zanchi beschreibt in ihrem Artikel De francisant à enseignant de français: réflexion sur le parcours de formation des enseignants arabophones de français langue 3 die Situation des Französisch als Fremdsprache in Jordanien und Bahrein. In diesen Ländern ist das Englische neben der offizielle Amtssprache Arabisch als Standard-Zeitsprache, wenn nicht sogar - wie in Bahrein - gar als gleichberechtigte Erstsprache zu verstehen. Dies macht jeden weiteren Fremdsprachenerwerb, wie hier beispielhaft mit dem Französischen gezeigt, zu einem Drittsprachenerwerb, der die besondere kulturelle Verfasstheit jener Gesellschaften berücksichtigen muss.

In dieser deskriptiven Vorstellung der vorliegenden wissenschaftlichen Beiträge ist deutlich geworden, dass die sprachlichen und kulturellen Gernzziehungen, auf denen die eingangs vorgenommene quantitative Erfassung der Provenienzen beruht, in den wenigsten Fällen wirklich eingehalten werden kann. Insofern scheint der Name der vorliegenden Zeitschrift ein Versprechen zu enthalten: Bedeutet „Matices en Lenguas Extranjeras“ etwa nicht, die unterschiedlichen „Schattierungen“ und „Farbtöne“ in den Sprachen und Kulturen ausmachen und fördern zu wollen? Weist das Wort „matices“ nicht vorsichtig darauf hin, dass die Unterschiede zwischen und in den Sprachen gradueller und nicht kategorischer Natur sind?

Eine translatorische Bedeutungssuche des Wortes „matiz“ ist für diese Fragen aufschlussreich. Will man eine entsprechende Übersetzung im Deutschen finden, stößt man entweder auf die erwähnten Begriffe der Schattierung oder der Farbtönung. Bemerkenswerter Weise handelt es sich also um Konzepte aus der Malerei oder der Musik, beides Medien, die kulturübergreifend und sprachunabhängig funktionieren. Will man jedoch eine von diesen Medien unabhängigere Übersetzung finden, stösst man auf das Wort „Nuance“, das sich die deutsche Sprache wiederum aus dem Französischen ausgeliehen hat (ebenso wie das Englische übrigens). Im Französischen wiederum spricht man von einer „nuance dialectale“, einer Dialektfärbung, die metaphorisch wiederum die ursprüngliche Bedeutung der graduellen Abstufung einer Farbe aufgreift, indem sie verschiedene Dialekte einer einzigen Hochsprache (Farbe) zuordnet. Insofern könnte man „Matices en Lenguas Extranjeras“ als ambivalente Programmatik verstehen. Einerseits als Pluralität im Sinne von verschiedenen Farbtönungen innerhalb einander getrennter Fremdsprachen. Dies entspräche dem Konzept der Interkulturalität. Andererseits könnte man die unterschiedlichen Fremdsprachen allerdings auch als Phänomene dialektaler Färbung verstehen, deren Grenzen sich viel schwieriger bestimmern lassen, da sie in ständigem Fluss befindlich, sich gegenseitig überschreiten und verändern, ohne eindeutig voneinander abgegrenzt werden zu können. Dies entspräche eher dem Verständnis von Transkulturaltät.

Es sei nun dem Leser überlassen, die Probe aufs Exempel zu machen.


1 Mit diesem Begriff wird vor allem auf postkoloniale „Kultur“-Konzeptionen angesprochen, die die Fluidität und Kontingenz der Grenzziehungen in einer von Gloabiliserungen und Migration bestimmten Welt beschreiben. Beispielhaft seien ein paar einschlägige Autoren genannt: Homi K. Bhabha, Arjun Appadurai oder Gayatri Chakravorty Spivak.

Dr. Reinhard Babel
Editor invitado
Director del DAAD Colombia
Profesor Universidad Nacional de Colombia - Sede Bogotá
Facultad de Ciencias Humanas
Departamento de Lenguas Extranjeras

Editorial

En los diferentes prólogos de la revista Matices en Lenguas Extranjeras se ha vuelto una tradición realzar la diversidad lingüística, disciplinaria y metódica de los artículos respectivos, enumerando su proveniencia individual según los idiomas y los países de origen. Es así como el autor del presente prólogo busca hacer uso de esta estrategia, intentando ofrecer al lector un panorama de los artículos que lo esperan en el número nueve de esta revista.

El lector se encontrará con seis artículos científicos de una gran diversidad. Estos artículos están escritos en cuatro idiomas y en dos sistemas de escritura alfabéticos (latín y cirílico). Los autores son de cuatro continentes y al menos siete países. Pero la clasificación que en cifras queda registrada aparentemente con tanta claridad, al ser considerada más detenidamente, empieza a tambalearse y surge la pregunta: ¿ En la actualidad no resulta obsoleto documentar una diversidad de las culturas y de los idiomas con una delimitación tan claramente definible entre ellos? En otras palabras, se puede indagar si la diversidad numérica, es decir, cuantificable, corresponde más bien a los conceptos de una interculturalidad que se basa en una coexistencia de las unidades lingüísticas, geográficas y nacionales, cuyos límites fijos buscan un intercambio enriquecedor de una cultura a otra. O, ¿no resulta acaso que estos límites hoy se determinan con más dificultad que nunca? Tal vez valdría preguntarse: ¿Actualmente esos límites no suelen transgredirse con más frecuencia y por eso deberíamos hablar de una transculturalidad1 en la que las unidades lingüísticas, geográficas y nacionales son cada vez menos fáciles de definir y delimitar?

Comprobémoslo.

Se ha dicho que los seis artículos están escritos en cuatro idiomas diferentes por autores de siete países distintos. No obstante, eso no es cierto, ya que como es habitual en textos científicos, no sólo la sinopsis está redactada en al menos un idioma más, sino que también en todos los artículos se encuentran citas y palabras en idiomas extranjeros. Sin embargo, podría decirse que cada artículo trabaja con un idioma principal. De estos se pueden identificar cuatro: español, alemán, francés y - con toda probabilidad – ruso.

El primer artículo del presente número Wie nutzen Lernende des Deutschen das Internet zur Bearbeitung von Lernaufgaben? de Carlos Andrés Vargas Pineda, corresponde a un autor colombiano que ha redactado su artículo en alemán. En éste describe la tendencia creciente de un aprendizaje de idiomas extranjeros que no obliga a permanecer en un lugar geográfico, sino que se alimenta de las fuentes de internet disponibles a escala mundial. Vargas se acerca a este fenómeno a través del método de “pensar en voz alta“ que observa al estudiante mientras éste usa diferentes fuentes de internet, a veces en diferentes idiomas, registrando sus pensamientos expresados en voz alta. Así, no sólo se expone cuáles son las dificultades metódicas relacionadas, sino que también se manifiesta un desiderata de más investigación en esta dirección. Especialmente sería interesante averiguar en qué momento el “pensar en voz alta“ traspasa el límite de la lengua materna del estudiante al idioma extranjero.

Sébastien Lefévre y Véronique Okome-beka se ocupan en su artículo Invisibilidad, visibilidad y “mal-visibilidad”de las poblaciones afro en los libros de enseñanza de Español comoLengua Extranjera (ELE). Una mirada cruzada entre Francia y Gabón explícitamente de fenómenos socioculturales y político-editoriales de la no representación o representación negativa de la población afrodescendiente en los libros de texto para español como idioma extranjero. Estos documentan contundentemente que las entidades culturales son constructos con un pasado político cuestionable debido a su origen colonial. Estas entidades no se detienen frente a obras didácticas del aprendizaje cultural y lingüístico que, así pareciera, en realidad deberían contribuir a la superación de esos constructos. Es digno de mención que esta investigación científica representa, en el mejor sentido de la palabra, un proyecto transcultural. Incluyendo África, Europa y América Latina, este proyecto no sólo está posicionado entre los continentes, sino que también hace notar que las obras didácticas se conciben para estudiantes de contextos culturales distintos y por lo tanto deberían operar de manera transcultural.

El Dr. Olivier Bailblé y el Dr. Eric Bailblé esperan nada menos que una reinterpretación de la historia francesa de los siglos XIX y XX de la nueva posibilidad de la así llamada Culturomique, del análisis computarizado y cuantitavio de testimonios culturales, en este caso sobre todo de textos digitalizados. En su artículo Les nouvelles technologies face à l’historiographie
positiviste de l’histoire de France: étude sur le 19ème siècle en français: enjeux et perspectives muestran cómo han examinado con este método a cinco millones de libros francófonos de dicho espacio de tiempo mediante el así llamado N-Gramm Viewer, buscando unidades léxicas. De esta manera se documenta que no todas las verdades históricamente legadas de una cultura o de una nación corresponden a los artefactos históricos que les subyacen, sino que antes bien se basan en una selección histórica.

El autor de este prólogo sólo domina el alfabeto cirílico y la lengua eslava hasta tal punto que puede descifrar que Андреянна Алексеевна Иванченко es una autora de la universiad ucraniana Charkiv. Si el cuarto artículo realmente está escrito en ruso y no en ucraniano sólo puede comprobar quien domine uno de estos idiomas. A estos lectores les espera en el artículo Креативность и духовность как неразрывный тандем в процессе усвоения итальянского языка la discusión de la importancia de la creatividad, de la espiritualidad y del estado psicológico en el aprendizaje y en la enseñanza de un idioma extranjero. Aunque hubiese maneras de identificar la verdadera lengua de este artículo parece que precisamente la indeterminación en el ejemplo de Ucrania, con todas sus implicaciones geopolíticas y multilingües, pone de manifiesto muy claramente lo poco fiable que se ha vuelto la delimitación lingüística, geográfica y nacional.

El artículo Educación bilingüe en Argentina – Programas y docentes de Cristina Banfi, Silvia Rettaroli y Laureana Moreno también demuestra que la atribución de las unidades lingüísticas y culturales no siempre se puede hacer sin mayores dificultades. En la descripción de diferentes programas para la promoción del bilingüismo en Argentina se muestra muy rápidamente que este bilingüismo no sólo se refiere a la diversidad lingüística europeo-colonial con carácter histórico de la que surgió la variante argentina del español nativo que ahora, aprendiendo los “antiguos“ idiomas extranjeros europeos, se ampliará a conocimientos bilingües. Sorprendentemente también se consideran bilingües los programas que entienden como lenguas maternas los idiomas indígenas de las minorías étnicas, así como la lengua de signos de los sordomudos. En este sentido, el español argentino sería entonces la segunda lengua.

El último artículo de este número se ocupa igualmente de la problemática del plurilingüismo y del aprendizaje de un idioma teniendo en cuenta una sociedad cultural y lingüísticamente híbrida. Carine Zanchi describe en su artículo De francisant à enseignant de français: réflexion sur le parcours de formation des enseignants arabophones de français langue 3 la situación del francés como idioma extranjero en Jordania y en Bahréin. En estos países, el inglés, junto al idioma oficial árabe, debe considerarse como la segunda lengua estándar o incluso, como en Bahréin, como la primera lengua al mismo nivel que el idioma oficial. Esto convierte cualquier aprendizaje de un idioma extranjero, como aquí se muestra partiendo del ejemplo del francés, en un aprendizaje de una tercera lengua en el que se debe tener en cuenta el carácter cultural particular de esas sociedades.

En esta presentación descriptiva de los artículos científicos que se encuentran en esta edición de la revista, se ha manifestado que en muy pocos casos realmente es posible atenerse a las delimitaciones lingüísticas y culturales en las que se basa el registro cuantitativo de la proveniencia que se hizo al principio. En esta medida, el nombre de la revista parece contener una promesa: ¿“Matices en Lenguas Extranjeras“ acaso no significa querer divisar y fomentar las diferentes “gradaciones“ y “tonos de color“ en las lenguas y en las culturas? ¿La palabra matiz no señala de manera cautelosa que las diferencias entre los idiomas son de carácter gradual y no categórico?

Para acercarse a esta pregunta es reveladora una búsqueda de traducción del significado de la palabra “matiz“. Si se quiere hallar una traducción equivalente en alemán se encuentran los conceptos mencionados de la gradación o los del tono de color. Cabe observar que se trata de conceptos de la pintura o de la música. Ambas son medios que funcionan de manera transcultural e independiente del lenguaje. Sin embargo, si uno quiere encontrar una traducción más independiente de estos medios, se halla la palabra “Nuance“, que la lengua alemana (igual que el inglés) ha tomado prestada del francés. En francés se habla de una “nuance dialectale“, un matiz dialectal, que metafóricamente retoma otra vez el significado originario de un escalonamiento gradual de un tono de color, asignando los diferentes dialectos a un solo lenguaje estándar (el color). En este sentido “Matices en Lenguas Extranjeras“ podría entenderse como un programa ambivalente. Por una parte, se puede concibir como pluralidad en el sentido de diferentes tonos de color dentro de las diferentes lenguas extranjeras que están separadas una de otra. Esto equivaldría al concepto de la interculturalidad. Pero, por otra parte, los diferentes idiomas extranjeros podrían entenderse como fenómenos de matices dialectales cuyos límites son mucho más difíciles de determinar ya que cambian continuamente, se cruzan y transforman mutuamente sin que puedan ser delimitados claramente. Esto equivaldría más bien a la idea de la transculturalidad.

Invitamos al lector a comprobarlo.


1 Este término se refiere sobre todo a concepciones postcoloniales de “cultura“ que describen la fluidez y la contingencia de las delimitaciones en un mundo determinado por las globalizaciones y la migración. Cabe mencionar algunos autores pertinentes: Homi K. Bhabha, Arjun Appadurai o Gayatri Chakravorty Spivak.

Dr. Reinhard Babel
Editor invitado
Director del DAAD Colombia
Profesor Universidad Nacional de Colombia - Sede Bogotá
Facultad de Ciencias Humanas
Departamento de Lenguas Extranjeras

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Reinhard, B. (2015). Editorial. Matices en Lenguas Extranjeras, (9). https://doi.org/10.15446/male.n9.55814

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[1]
Reinhard, B. 2015. Editorial. Matices en Lenguas Extranjeras. 9 (ene. 2015). DOI:https://doi.org/10.15446/male.n9.55814.

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(1)
Reinhard, B. Editorial. Matices Leng. Extranj. 2015.

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REINHARD, B. Editorial. Matices en Lenguas Extranjeras, [S. l.], n. 9, 2015. DOI: 10.15446/male.n9.55814. Disponível em: https://revistas.unal.edu.co/index.php/male/article/view/55814. Acesso em: 19 abr. 2024.

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Reinhard, Babel. 2015. «Editorial». Matices En Lenguas Extranjeras, n.º 9 (enero). https://doi.org/10.15446/male.n9.55814.

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Reinhard, B. (2015) «Editorial», Matices en Lenguas Extranjeras, (9). doi: 10.15446/male.n9.55814.

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B. Reinhard, «Editorial», Matices Leng. Extranj., n.º 9, ene. 2015.

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Reinhard, B. «Editorial». Matices en Lenguas Extranjeras, n.º 9, enero de 2015, doi:10.15446/male.n9.55814.

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Reinhard, Babel. «Editorial». Matices en Lenguas Extranjeras, no. 9 (enero 1, 2015). Accedido abril 19, 2024. https://revistas.unal.edu.co/index.php/male/article/view/55814.

Vancouver

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Reinhard B. Editorial. Matices Leng. Extranj. [Internet]. 1 de enero de 2015 [citado 19 de abril de 2024];(9). Disponible en: https://revistas.unal.edu.co/index.php/male/article/view/55814

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